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„Aktuelle Architektur in Oberfranken“ zu Gast im Neuen Museum Nürnberg

14. Oktober 2009

Die Region als begreifbare Einheit definiert sich in ihrem Erscheinungsbild nicht nur über ihre natürliche Landschaft, sondern auch über ihre geistige und gesellschaftliche, die ihren Ausdruck gerade in den gebauten Werken des Landstrichs findet.

Die Bestandsaufnahme zeitgenössischer Architektur in Oberfranken unter dem Titel „Aktuelle Architektur in Oberfranken“ wurde unter Würdigung der Rolle der Regionen in einem stetig wachsenden und zusammenwachsenden Europa von Staatsminister Joachim Herrmann im neuen museum in Nürnberg eröffnet. Das Buch- und Ausstellungsprojekt der Initiative Baukunst in Oberfranken wurde somit zum ersten Mal außerhalb der Region gezeigt. Die Ausstellung wird noch bis zum 8. November 2009 im neuen museum zu sehen sein, bevor die weiteren überregionalen Ausstellungsorte wie München oder Berlin bespielt werden.

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„Aktuelle Architektur in Oberfranken“ zu Gast im Neuen Museum Nürnberg

Frau Dr. Nollert, die Direktorin des neuen museums, hob die Bedeutung des Zusammenspiels von Bauwerk und Kunst gerade in der Arbeit ihres Hauses heraus, wofür der Aufbau der Ausstellung des Pariser Künstlers Daniel Buren (Eröffnung am 15. Oktober) mit dessen Interventionen am ausgezeichneten Museum des Architekten Volker Staab ein aktuelles Zeugnis darstellte.

Staatsminister Joachim Hermann verwies in seiner Eröffnungsrede auf die Verpflichtung der öffentlichen Hand, auch unter dem Druck knapper Haushaltsmittel über den Tellerrand des Notwendigsten hinaus für baukulturelle Wertschöpfung einzustehen. Im Bereich Bauten für die Bildung und der energetischen Sanierung deutete Herrmann auf nachhaltige Investitionen des Freistaats auch in den kommenden Jahren hin und zeigte sich in diesem Zuge erfreut über die bauliche Entwicklung der oberfränkischen Region, zu der der Freistaat über Förder- und Investitionsprogramme beitragen würde. Diese Haltung unterstrich auch die Sprecherin der Initiative Baukunst in Oberfranken und Leiterin der Bauabteilung an der Regierung von Oberfranken, Marion Resch-Heckel. Wobei sie in ihrer Rede insbesondere die Stellung des Wettbewerbswesens heraushob, das mit seinen Ergebnissen für etliche Beiträge in der Ausstellung gesorgt habe. Nach langen Jahren intensiver Arbeit der Regierung von Oberfranken rund um das Thema Wettbewerb sei Oberfranken nun bayernweit an der Spitze, was die Zahl der jedes Jahr durchgeführten Wettbewerb betrifft. Dies sei Verpflichtung genug, die Spitzenstellung auch zu halten und somit nachhaltig zur Stärkung der baukulturellen Identität der Region beizutragen, so Resch-Heckel.

Die Eröffnung war ein gut besuchtes Ereignis, bei dem die zahlreichen Besucher in Gesprächen rund um die Ausstellung einen regen gedanklichen Austausch erleben konnten. Sogar das Bayerische Fernsehen widmete der Ausstellung einen Beitrag in der Frankenschau am Sonntag. Was bleibt, ist die Erwartung, diesen Gedanken eines Buch- und Ausstellungsprojektes um zeitgenössische Architektur nun in die anderen Regionen Bayerns hineinzutragen. Erwartung und Verpflichtung zugleich, sowohl der ehrenamtlichen Akteure rund um das Thema Baukultur wie auch der politischen Entscheidungsträger im Freistaat. Architektur und Stadtplanung stehen mehr denn je im Zentrum des gesellschaftlichen Geschehens, ihr Stellenwert und ihre Handelnden müssen daher gefördert und gestärkt werden – eine solche Ausstellung liefert hierzu einen wichtigen Beitrag.

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„Aktuelle Architektur in Oberfranken“ zu Gast im Neuen Museum Nürnberg