10. Dezember 2014
Dass Architekten und Kritiker weiterhin voneinander lernen können, zeigte beispielhaft das gut besuchte Podiumsgespräch im Rahmen der Buchpräsentation „Kritik der Kritik“ in der Münchner Geschäftsstelle des BDA Bayern.
Nach der Begrüßung durch den BDA-Landesvorsitzenden Karlheinz Beer und der Buchvorstellung durch den Herausgeber Michael Gebhard führte das mit Wolfgang Bachmann, Ursula Baus und Gerhard Matzig hochkarätig besetzte Podium eine sehr lebendige Diskussion über die Aufgaben, Chancen und Gefährdungen der Architekturkritik in den verschiedenen Medien. Dabei beklagte Bachmann die Tendenz in den Fachzeitschriften, anspruchsvollen Journalismus durch Produkt-Management zu ersetzen. Ursula Baus forderte, weniger einzelne Häuser zu besprechen als die politischen und sozialen Dimensionen der Stadtentwicklung kritisch zu beleuchten. Matzig wiederum wies auf die Veränderungen in der Rezeption von Architekturkritik, aber auch auf die Möglichkeiten im digitalen Zeitalter hin. Viele Fragen mussten aus Zeitgründen offen bleiben, doch beim Glas Wein war man sich dann einig: Seriöse Architekten und seriöse Kritiker müssen zusammenhalten, damit die Baukultur gestärkt wird.
Wolfgang Jean Stock