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Deutscher Städtebaupreis 2016 entschieden

20. September 2016

Foto: Michael Heinrich, München
Foto: Michael Heinrich, München
Deutscher Städtebaupreisträger 2016: wagnisART

Der Deutsche Städtebaupreis 2016 geht an das Projekt „wagnisART“, geplant von der Arge bogevischs buero architekten & stadtplaner GmbH und SHAG Schindler Hable Architekten GbR in Zusammenarbeit mit der Arge bauchplan auböck/kárász. Bauherrin ist die Wohnbaugenossenschaft wagnis eG unter der Projektleitung von Elisabeth Hollerbach.

Das Grundstück liegt wie eine Insel am südöstlichen Ende des neuen Quartiers. Die Vorgaben des Bebauungsplans beschränkten sich auf eine umlaufende Baugrenze und eine maximale Geschosszahl von fünf Geschossen. Dies bot die Möglichkeit, Gebäude frei zu formen, die über Plätze und Durchgänge mit der umgebenden Nachbarschaft in einen Dialog treten und gleichzeitig im Inneren einen Ort der Gemeinschaft bilden. Die Gebäudegruppe besteht aus fünf freistehenden Baukörpern, die von den Bewohnern nach den fünf Erdteilen benannt wurden und sich jeweils um einen zentralen Erschließungskern fügen. Die Häuser sind miteinander in zurückspringenden Dachgeschossen über Brücken verknüpft. So entstand eine Dachgartenlandschaft von einmaliger Größe und Vielfalt.

Neben herkömmlichen Wohnungen wurden auch neue Wohnformen umgesetzt. Im Erdgeschoss der Häuser entstand eine Vielzahl an Gemeinschaftsräumen, Ateliers, Werkstätten und Freiräumen, die den Bewohnern und darüber hinaus dem gesamten Quartier dienen.

Ein Grundsatz der wagnis eG ist die Partizipation – die Beteiligung der Bewohner am Planungsprozess. Nach gemeinsam festgelegten Regelwerken wurden von den zukünftigen Bewohnern gemeinsam mit den Architekten Gestaltungselemente entwickelt. Ein zentraler Aspekt für die Gemeinschaft sind die verschiedenen Flächen im Freiraum. Hofräume und Zwischenräume dienen dem Ankommen und der Begegnung. Direkt vor den Gebäuden wurden die Freiflächen als Erweiterung der angrenzenden Nutzungen geplant – als Caféterrasse, als erweiterte Arbeitsbereiche vor den Ateliers und Werkstätten, zum Aufenthalt vor den Gemeinschaftsräumen und als Vorbereiche vor den Hauseingängen.

Eine Besonderheit der Wohnanlage sind die so genannten „Clusterwohnungen“, die hier zum ersten Mal in München realisiert wurden. Bis zu acht kleine Apartments mit Bad und Kochnische wurden um gemeinschaftliche Wohnbereiche angeordnet. So sind gemeinschaftliche Großwohnungen mit bis zu 400 m²  Wohnfläche entstanden.

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