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14. Europan Wettbewerb

22. März 2017

Die produktive Stadt …
und der Beitrag des 14. EUROPAN-Wettbewerbs

Im Rahmen des 14. EUROPAN-Wettbewerbs sind junge Architekten und Planer aufgerufen, sich mit dem Thema der produktiven Ökonomie in unseren Städten auseinanderzusetzen. Können Produktion und Wohnen wieder näher zusammengebracht werden und dadurch neue Konzepte und Typologien entstehen?

Was ist der EUROPAN-Wettbewerb?
EUROPAN ist der weltweit größte Architektur- und Städtebauwettbewerb für Architekten und Stadtplaner, die noch keine 40 Jahre alt sind. 14 Länder haben sich in diesem 14. Wettbewerbsverfahren zusammengeschlossen, um das europaweit dringliche Thema der Funktionsmischung unter gleichen Rahmenbedingungen, aber an 45 unterschiedlichen Wettbewerbsstandorten bearbeiten zu lassen.

Warum das Thema „Produktive Stadt“ gerade jetzt?
Wir haben in den letzten Jahrzehnten gelernt, effiziente Wohnareale zu bauen und funktionelle Gewerbegebiete zu entwerfen. Was europaweit in der städtebaulichen Planung ins Abseits geraten ist, ist die Mischung unterschiedlicher Nutzungen. Gerade vor dem Hintergrund des aktuellen Wohnungsbaufiebers dürfen wir nicht vergessen, was Stadt ausmacht: Lebendigkeit, Geschäftigkeit, Unterschiedlichkeit, Reibung. Durch die eingeübte Funktionstrennung haben verlernt, Produktivität in unserem Alltag auszuhalten, neue Arbeitsformen und Erzeugungswege zu integrieren. Deshalb thematisiert EUROPAN „Die produktive Stadt“ mit dem Ziel, sich der Mischung der europäischen Stadt in ganz unterschiedlichen Wettbewerbsaufgaben und in unterschiedlichsten Intensitäten und Bedarfen wieder anzunähern – in Deutschland mit Standorten in Aschaffenburg, Hamburg, München/Taufkirchen, Neu-Ulm und Zwickau.

Was bedeutet die europäische Dimension des Wettbewerbsverfahrens?
Jeder Teilnehmer kann aus den europaweit angebotenen 45 Grundstücken wählen – mit Standorten von den Balearen bis fast zum Nordkap. Die jeweils nationalen Jurys müssen nicht nur quer durch die Teilnehmerländer international, sondern auch interdisziplinär besetzt sein. Zwei große europäische Events bieten Teilnehmern wie Auslobern die Möglichkeit sich auszutauschen, von den Projekten anderer zu lernen und Netzwerke für die Arbeit oder Karriere zu knüpfen.

Warum entscheiden sich Kommunen oder Wohnungsbaugesellschaften für einen EUROPAN-Wettbewerb?
Oft ist der Anlass für einen EUROPAN ein problembehaftetes Grundstück, eine schwierige, oft in der Bürgerschaft umstrittene Planungsaufgabe oder ein die Teilnehmer forderndes soziales Thema. Die Wiederholer unter den Auslobern schätzen die Frische und die Unverzagtheit der jungen Planer und den riesigen, oft unkonventionellen Ideenpool, den sie von den Teilnehmern aus aller Herren Länder erhalten.

Gelangen die siegreichen Entwürfe in die Realisierung?
Europan begreift sich als Ideenschmiede. Bei den Wettbewerben stehen vor allem städtebauliche, aber auch stadträumlich relevante Einzelaufgaben bis hin zu Wohnungsbauprojekten im Fokus. Dadurch konnten junge Büros nicht nur städtebauliche Planungen für die auslobenden Kommunen erstellen, sondern nach vorgeschalteten Vergabeverfahren auch Projekte realisieren.

Die Fragen stellte sich Karin Sandeck, BDA-Mitglied und Vorstandsvorsitzende Europan Deutschland e.V.

Näheres zum Wettbewerb unter www.europan.de und www.europan-europe.eu