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Tagessymposium: Kein schöner Land?

12. April 2018

Pk. Odessa Co
Pk. Odessa Co

Tagessymposium des BDA Bayern in Kooperation mit BDA Kreisverband Regensburg-Niederbayern-Oberpfalz und der Bundesstiftung Baukultur:
Kein schöner Land?

Die zukünftige bayerische Kulturlandschaft – und was wir heute dafür tun müssen
13. April 2018, 9:30–17:00 Uhr
Ort: Salzstadl Landshut, Steckengasse 308, 84028 Landshut

Anmeldung erforderlich!

Während aktuell rein quantitativ über das Thema der Inanspruchnahme von Flächen diskutiert wird, müssen verantwortungsbewusste Akteure sich vor allem auch mit der Frage der Qualitäten der schon entstandenen und weiter entstehenden Räume in Städten, Dörfern und KulturStadtLandschaften auseinandersetzen. Gebaute Realität und idealisierte Bildlandschaften in den Köpfen bewegen sich zusehends auseinander. Die wachsenden Vororte erfüllen den Wunsch nach einem urbanen Lebensumfeld so wenig wie die industrialisierte Landwirtschaft der Urlaubsidylle mit Kühen auf der Almwiese entspricht.

Für wen taugt die Zwischenstadt als Lebens-, Aufenthalts- und Kulturraum, welche Qualitäten lassen sich finden und entwickeln?

Es fehlt ein Überblick über den Ist-Zustand und die Diskussion der Kriterien für steuernde Eingriffe und deren Ziele auf der Ebene der Betroffenen und der zugrunde liegenden gesellschaftlichen Werte. Nicht nur Grenzen des möglichen Flächenwachstums unserer Städte und KulturStadtLandschaften gilt es zu berücksichtigen, auch Transformationsprozesse unserer Sozial- und Wirtschaftsstrukturen und letztlich die Frage nach einer lebenswerten, bewusst gestalteten Umwelt.

Die kleinteilige Berücksichtigung von Partikularinteressen führt nicht zu einer Lösung der umfassenden Fragestellungen. Nicht der kleinste gemeinsame Nenner ist gefragt, sondern gemeinsam gefundene Visionen, die es wert sind, sich kooperativ und koordiniert auf den Weg zu machen. Es gilt, sich über die Ziele einer künftigen Entwicklung zu verständigen und eine zunehmend selbstbewusste Bürgerschaft in einem solchen Prozess nicht nur zu hören, sondern als teilnehmenden Akteur bei der Umsetzung, als Nutzer und Kritiker qualifiziert zu beteiligen.

Programm

09:30   Begrüßung
Erwin Schneck, 3. Bürgermeister Stadt Landshut

 09:45   Grußworte
Prof. Lydia Haack, BDA Landesvorsitzende
Jakob Oberpriller, BDA Kreisvorsitzender Niederbayern-Oberpfalz

10:00   Impulsvortrag & Thematische Einführung
Michael Leidl, Mitglied im Landesvorstand des BDA Bayern,
Referat Raum- und Flächenplanung, Städtebau, Infrastruktur, Ländlicher Raum

Zur Fragestellung des Symposiums
Welche Rolle kommt der Architektur in den unterschiedlichen Maßstabsebenen gestalteter, funktional geordneter oder (land)wirtschaftlich genutzter Umwelt zu, welchen Mehrwert kann sie schaffen?

Teil 1: Status Quo: Kulturlandschaft in Bayern – aktuell gebaute Umwelt als Ergebnis von Nutzungsprozessen und –anforderungen
Die heute existierenden „realen Kulturstadtlandschaften“ sind Produkte unserer mobilen, pluralistischen, marktwirtschaftlichen, digitalen, individualisierten, industrialisierten Gesellschaft.
Wir  fragen uns, ob und inwieweit die bisher verfolgten Ziele im Bereich der Raum- und Flächenplanung noch zeitgemäß sind.

10:15   Bilderreise zur Ist-Situation der gebauten Umwelt in Bayern aus der Vogelperspektive
Klaus Leidorf, Luftbildarchäologe
Ein- und Übersichten aus dem Bayerischen Luftraum

10:45   Kenntnisstand und Datenbasis zum Thema Flächennutzung
Woher stammt unser Wissen zur Flächennutzung, wie verlässlich sind die Zahlen, und wie hat sich die Inanspruchnahme von Flächen seit dem Beschluss zum Nachhaltigkeitskonzept im Jahr 2002 verändert?
Perspektiven zur Versachlichung der Diskussion.
Claudia Bosse, Technische Universität München TUM, Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt, Lehrstuhl für Bodenordnung und Landentwicklung

11:15   Ortsbesuch: Onlinespaziergang & Erlebnisexperiment
Boris Sieverts, Büro für Städtereisen
Sieglinde Brams-Mieskes, Architektin BDA a.o., Landshut

Wir statten einer aktuellen Stadtlandschaft einen virtuellen Besuch ab, und erleben sie gemeinsam unter kompetenter Führung.

Der Künstler und Reiseführer Boris Sieverts erkundet seit über 20 Jahren europäische Städte und Ballungsräume auf der Suche nach zeitgenössischer Stadtlandschaft. Dabei dient ihm auch Google Earth als wichtiges Werkzeug der Annäherung, Befragung und Bildfindung. Gemeinsam mit einem lokalen Experten begibt er sich auf einen virtuellen Helikopterflug über Landshut und Umgebung. Aus Flughöhe, Flugrichtung und Geschwindigkeit, Projektion, Spekulation, Ahnung, Frage und Antwort entsteht ein „Betrachtungsraum“, der sich mit dem realen Raum der Gastgeberstadt überlagert.

12:15   Mittagsimbiss

Teil 2: Akteure und Hindernisse: Der gesellschaftliche Rahmen
Wir suchen nach Akteuren, Kräften und Themenfeldern, die bei Entscheidungsprozessen im Allgemeinen, insbesondere auch bei der aktuellen Entstehung von gebauter, gestalteter oder genutzter also auch erlebter Umwelt eine Rolle spielen.

13:15   Gesellschaftliche Basis für aktuelle städtebauliche Entwicklungen
Welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen formen den aktuellen Städtebau und die aktuellen Raumnutzungen? Welche künftigen Entwicklungen muss die Flächennutzung und ein künftiger Städtebau berücksichtigen?
Prof. Dr. Armin Nassehi, Ludwig-Maximilian-Universität München LMU, Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie

13:45   Wer entwirft und baut Stadtlandschaften?
Welche Akteure sind bei der Entstehung unserer gebauten Umwelt beteiligt und mit welchen Interessenlagen ist ihr Handeln hinterlegt? Wie kann eine Verständigung auf gemeinsame Ziele als Grundlage für die strategische, schrittweise Umsetzung dieser Ziele erfolgen?
Prof. Dr. Stefan Kurath, urbaNplus, Zürich

14:15 – 14:45 Kaffeepause

Teil 3: Wege zu eine künftigen bayerischen Kulturlandschaft – Ansätze zur Versöhnung konkurrierender Anspruchsfelder
Wir suchen nach Kriterien für die Qualität aktueller städtebaulicher Entwicklungen.
Welche positiven Beispiele für eine neue KulturStadtLandschaft sind bereits heute erkennbar, und welche Qualitäten zeichnen sie aus?
Welche Erfordernisse gelten auf dem Weg zum Implementierung geeigneter Strukturen zur Umsetzung gefundener Kriterien?
In welchem Rahmen kann eine Gesellschaft ihre Ziele für eine neue Raumordnung, neue Leitbilder für KulturStadtLandschaften und den Umgang mit dem Phänomen der urbanisierten Räume diskutieren und festlegen? Welche Instrumente der Information und Beteiligung bieten sich an?
Welche Rolle spielen Architekten als Experten für räumliche Gestaltung und deren Kompetenzzuschreibung bei der Diskussion einer künftigen Entwicklung, und wie lässt sich ihre Rolle und damit die Wertschätzung für die Gestaltung des öffentlichen Raumes in diesem Prozess stärken?

14:45   Landschaftsvertrag
Unsere Art von Mobilität, Landwirtschaft, Tourismus, Wohnen oder Gewerbe – schlicht, so wie wir in einer individualisierten, offenen Gesellschaft leben – formt neue Landschaft.
Prof. Dr. Sören Schöbel, Technische Universität München TUM, Landschaftsarchitektur regionaler Freiräume

15:15   Stadtlandschaften: Suche nach Qualitäten (mit Bildern von Markus Lanz, Pk. Odessa Co)
Stadtlandschaften sind das Produkt zeitgenössischer Gesellschaften. Ausdruck ihrer Kultur. Stadt und Landschaft werden hier als gesamtheitliches, im gelebten Alltag verwebtes System verstanden. Als Kulturstadtlandschaft. Wie kann diese weiterentwickelt werden? Was sind ihre zukünftigen Qualitäten? Diskutiert wird hier das Potential räumlich-architektonischer Qualitäten als gesellschaftlich wertvolle Perspektive von Kulturstadtlandschaften. Qualitäten, die von Architektur, Landschaftsarchitektur und Städtebau als Akteure in die Entstehungsprozesse von Stadtlandschaften verstärkt eingebracht werden sollten.
Dr. Jörg Heiler, Architekt und Stadtplaner BDA

15:45   Beteiligung: Wege zu einem gemeinschaftlich getragenen Ziel
Welche Wege führen uns zu einem von einer Breiten Schicht der Bevölkerung getragenen und weiterentwickelten Verständnis davon, wie wir leben wollen?
Wie kommen wir als Gesellschaft vom Verwalten des Ist-Zustandes zu einer zielgerichteten Umsetzung der als notwendig erkannten Maßnahmen?
Handlungsstrategien vom Wissen zum Machen über die Beteiligung.
Prof. Dr. Hilmar Sturm, Wirtschaftspädagoge, Moderator

16:15 – 17:00 Abschlussrunde
Wie kann der Austausch zwischen Experten und politischen Entscheidungsträgern verbessert werden? Glaubt die Politik noch an ihre Experten?
Welche Strategien verfolgen unsere Nachbarn im Bereich der Raumordnung und Landesplanung, und mit welchen Erfolgen und Problemen?

Teilnehmer:
Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur
Josef Mathis, ehem. Bgm. Zwischenwasser, Regionalsprecher Vorarlberg, Initiative „vau hoch drei“
Jakob Oberpriller, Architekt BDA, DASL, DWB
Matthias Simon, Bayerischer Gemeindetag

Moderation: Prof. Dr. Sören Schöbel

17:00   Ende der Tagung

Veranstalter: BDA Bund Deutscher Architekten in Bayern e. V.
in Kooperation mit dem BDA Kreisverband Regensburg-Niederbayern-Oberpfalz und der Bundesstiftung Baukultur

 

Bilderreise zur Ist-Situation der gebauten Umwelt in Bayern von Klaus Leidorf, Luftbildarchäologe (Buch am Erlbach):

Klaus Leidorf
Klaus Leidorf
Langwied

 

Klaus Leidorf
Klaus Leidorf
Wallersdorf

 

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Rathsmannsdorf

 

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Neutraubling

 

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Affecking

 

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Essenbach

 

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Wallersdorf

 

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Dietersdorf

 

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Miesbrunn

 

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Autobahnbaustelle A94

 

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Olching und Bergkirchen

 

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Langensteinach

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